Freunde von Franz Gareis


Franz Gareis lernte vermutlich auch über seinen zukünftigen Schwiegervater, den Berliner Kapellmeister Johann Friedrich Reichardt, der seit August 1795 in Giebichenstein (bei Halle) residierte und seinen Bruder Gottlieb Gareis dort zum Musiker ausbildete, einige der damaligen Größen in Kultur und Wissenschaft kennen. Goethe, Schleiermacher, die Gebrüder Schlegel, Voss, Tieck, Brentano und Arnim gehörten auf längere Zeit zu den Gästen des Reichardtschen Hauses. Auch Luise Reichardt, die älteste Tochter des Hauses und Verlobte von Franz Gareis, war den schöpferischen Kräften der damaligen Zeit zugetan, im speziellen den jüngeren Dichtern Tieck und Novalis.

Hier sind einige seiner Freunde :

Johann Friedrich Reichardt

Johann Friedrich Reichardt 1752-1814, Hofkapellmeister in Berlin-Potsdam und Kassel, er schrieb Reiseberichte, Musikkritiken, komponierte über 1000 Lieder sowie die ersten deutschen Liederspiele. Er nahm Franz Gareis 1800 mit nach Berlin, wo dieser unter anderem den Kronprinzen und Sohn Friedrich Wilhelms II. in Lebensgröße malte. Reichardt besuchte Franz Gareis auch in Paris.
Ludwig Tieck

Ludwig Tieck 1773-1853, Dichter, er ist mit A.W. und F. von Schlegel der Begründer der Jenaer Frühromantik. Einige Werke : 1795 Geschichte des Herrn William Lovell 1796 Der blonde Eckbert 1797 Ritter Blaubart 1797 Der gestiefelte Kater 1798 Franz Sternbalds Wanderungen (hier sind Parallelen zum Leben von Franz Gareis erkennbar) 1799 Prinz Zerbino 1800 Leben und Tod der heiligen Genoveva 1826 Der Aufruhr in den Cevennen 1839 Des Lebens Überfluß 1840 Vittoria Accorombona
Tieck schreibt 1798 einen Brief an Goethe, wo er mit sehr schmeichelhaften Worten Franz Gareis gedenkt. Franz Gareis malte Tiecks Tochter Dorothea, die 1799 geboren wurde.
August Wilhelm Schlegel

August Wilhelm Schlegel 1767-1845, Kritiker und Sprachforscher, er kam 1795 nach Jena und war Mitarbeiter an Schillers 'Horen' und 'Musenalmanach', 1798-1800 war er mit seinem Bruder Friedrich Herausgeber des 'Athenäum', er unternahm Reisen durch Europa und war ab 1818 Professor in Bonn, Mitbegründer der altindischen Philologie, Übersetzungen von Dante, Calderon und besonders Shakespeare (17 Dramen). An ihn schrieb Franz Gareis 1799 aus Giebichenstein zwei Briefe, in denen er ihn bezüglich einer gewünschten Arbeit vertröstet.
Friedrich Schlegel

Friedrich Schlegel 1772-1829, Schriftsteller, Kulturphilosoph und Sprachforscher, er kam 1796 nach Jena und arbeitete mit an Wielands 'Merkur', er studierte orientalische Sprachen in Paris, war dann politisch und wissenschaftlich tätig in Wien und 1815-1818 österreichischer Legationsrat am Frankfurter Bundestag, 1820-1823 war er Herausgeber der konservativen Zeitschrift 'Concordia'. Einige Werke : 1798 Geschichte der Poesie der Griechen und Römer 1799 Lucinde 1802 Alarcos 1808 Die Sprache und Weisheit der Inder 1815 Geschichte der alten und neuen Literatur


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