Letters from Franz Gareis to A. W. von Schlegel (original)


Giebichenstein, 26.06.1799

Sie ersuchen mich schriftlich für Ihre Werke etwas zu arbeiten. Schon dem Herrn Buchhändler Fröhlich, durch welchen Sie mir von dieser Arbeit wissen liesen, sagte ich wie gerne ich dass annehmen wolte. Auch hoffte ich, dass Sie zufrieden mit mir gewesen wären, volglich hätte es mir auch Ruf gebracht, worauf ich jez so sehr sehen muss. Gewiß wolte ich Ihnen mit Vergnügen zeigen, wie gerne ich für Sie etwas arbeidete, wen ich diesen Sommer so viel Zeit hätte Ihr anerbieten anzunehmen. Ehe ich nun nach Dresden komme und da arbeiten kann, verget noch so viel Zeit, daß ich nur meine schon längst bestelte Arbeit wo eins für den Herzog von Weimar ist, vertig werden kan, da die Gallerie wie Sie selbst wissen so kurze Zeit nur des Tages offen ist, und zu Michaeli ist sie ganz geschlossen. Kommendes Frühjahr wie Ihnen bekant ist wird es dan wieder geöfnet.

Giebichenstein, (short after, but not dated)

Mein theuerster Freund ! Ich kann Ihnen nicht sagen wie högst leid mir's thut Ihnen noch immer in ungewissheit lassen zu müssen. Versprechen thue ich die Zeichnungen nicht; ist es aber irgend möglich, so rechnen Sie ganz darauf. Das ich gegen Ihre Freundschaft nicht gerne undanckbar sein möchte, können Sie mir glauben. Ich eile nun nach Dresden. Morgen reiße ich von hier ab, auch werde ich mich in Leipzig nicht auf halten. Was Sie von den Zeichnungen sagen, das der Haubtzweck dieser Umrisse nur der Anordnung und Stellung wegen anschaulich zu machen; in einem blosen Umriss und in dieser Grösse wirden meine Zeichnungen selbst nicht viel mehr sagen, viel weniger die Kupferstiche. Die Herren Kupferstecher pflegen es immer nicht so genau zu treffen. Doch Sie wissen das selbst was ich sagen will. Wie Sie die Umrisse wünschen verstehe ich Sie ganz, wenn Sie mich auch nicht auf die Wafen aufmerksam gemacht hätten. Sie wünschen den Preis zu wissen von so einer Zeichnung ? Bin ich einmal dabey so weiss ich schon, das ich diese Meisterstücke nicht oberflächlich blos behandele sondern mit Achtung zu werke gehe. Alle erinnere ich mir nicht mehr die Sie angegeben hatten. Auf welchen waren viele Figuren ? ungefer 5 louisdor eine in die andere gerechnet, ich weiß es wirklich nicht ob ich in diesem Augenblick zu viel oder zu wönig fordere.


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