Das Geheime Cabinet
Die Instruktion vom 01.06.1706 konstituierte die bis dahin bestehende Kabinetsexpedition als Geheimes Cabinet und als oberste Zentralbehörde des Landes mit je einem Departementsminister für die auswärtigen, die inneren und die Militärangelegenheiten. Sie unterstand direkt dem Sächsischen Kurfürst bzw. König. Die Reglements vom 01.11.1710 und folgende ordneten das zunächst umstrittene Verhältnis zu den bisherigen, nunmehr in ihrer Kompetenz geminderten älteren und noch ständisch orientierten Behörden.
Das Geheime Cabinet wurde im November 1831 aufgelöst.
Die Landes- Oeconomie- Manufactur- und Commerzien Deputation
Gegen Ende des 7-jährigen Krieges wurde durch Reskript vom 26.04.1762 die Restaurationskommission eingerichtet. Ihr Abschlußbericht vom 19.11.1763
beinhaltete die Grundlagen und Richtlinien zum Wiederaufbau des Landes.
Um diese Prinzipien umzusetzen wurde durch Reskript vom 11.02.1764 die Landes- Oeconomie- Manufactur- und Commerzien Deputation gebildet.
Ihr Aufgabengebiet betraf alle Wirtschaftsangelegenheiten und sie war auch eine
Kontaktstelle für Wünsche und Beschwerden der Manufakturisten,
Fabrikanten, Kaufleute und Landwirte. Die Deputierten hatten zu beraten über Bevölkerungsbewegungen und Statistik,
Erziehung und Unterricht, Agrarwesen einschließlich Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, Handel, Manufakturen und Fabriken. Sie hatte aber nur berichtenden und beratenden Charakter, zumeist gegenüber dem Geheimen Cabinet. Trotz weiterhin fehlender Entscheidungsbefugnisse durften sie ab 1816 selbst und direkt, mit Anweisungen an die Prämien-Casse, Lenkungsaufgaben wahrnehmen. 1831 gingen ihre Geschäfte an die Landesdirektion und 1835 an das sächsische
Innenministerium über.
Die Prämien-Casse
Sie wurde ebenfalls 1764 eingerichtet, und war dotiert mit den Einnahmen
aus verschiedenen Kammergütern und Domänen. Sie förderte Erfindungen und Verbesserungen zum Wohle des Landes und gab Vor- und Zuschüsse an
Unternehmer. Mit der Aussetzung von Prämien konnte gezielt die Ansiedlung und
Entwicklung von Wirtschaftszweigen in unterentwickelten Landesteilen gefördert werden.
Die Prämien-Casse, die bisher dem Geheimen Cabinet und dem
Sächsischen König direkt unterstellt war, wurde am 27.09.1816 der Landes- Oeconomie- Manufactur- und Commerzien Deputation unterstellt. Dieses war ein Vertrauensbeweis
an die Deputation, sowie eine Verkürzung des Amtsweges.
Die Prämien-Casse war bis 1818 im Parterre des Königlichen Schlosses, über dem großen Portal auf der Schloßgasse untergebracht, und wechselte nach 1818 in die Augustusstraße. Die veranlaßten Ausgaben beliefen sich zwischen 1764 und 1827 auf eine stolze Summe von 2 ¼ Millionen Taler. 1831 gingen ihre Geschäfte an die Landesdirektion und 1835 an das sächsische
Innenministerium über, wo weiterhin Prämien für zB. Erfindungen ausgesetzt
wurden.